Matulusgarten: Grüne wehren sich

Freilassinger Anzeiger vom 30.08.2019

Ein Kommentar

Im Untertitel geben die “Grünen Freilassing” bekannt, dass sie sich doch missverstanden fühlen würden und weiter von den Vorteilen des Wohnbauprojektes überzeugt wären. 

In Verbindung mit dem letzten Absatz bekommt der zweite Absatz der obigen Presseerklärung eine ganz besondere Richtung. Man muss mit der Materie weder beruflich zu tun haben, noch im Bauausschuss einer Kommune sitzen, noch mit dem Thema vertraut sein, um zu der Erkenntnis zu kommen, dass der Erlös den man aus einem Grundstück ziehen  kann umso größer ist, als man es bebauen darf.

Auf den Punkt gebracht, je höher die GFZ desto höher der Reibach für denjenigen der baut, desto geringer die Wohnqualität für jenen der kauft oder mietet.

Wie die Grünen Freilassing auf die Idee kommen, dass bei den im Raum stehenden Grundstückskosten am Matulusgarten auch nur annähernd bezahlbarer Wohnraum, egal ob Kauf oder Miete, für Mitbürger mit niedrigem Einkommen entstehen können, bleibt wahrhaftig ein großes Rätsel.

Mit den im letzten Absatz genannten 200 Euro/m² zzgl. Erschließungskosten aus dem Einheimischenprojekt am Friedhof, soll wohl dem unkritischen Leser wohl suggeriert werden, dass es sich am Matulusgarten ebenfalls, mehr oder weniger, um ein Einheimischenprojekt handeln würde. 

Dies ist schlicht unzutreffend. 

Bei einer ca. Grundstücksfläche von 13.000 m² und einer GFZ von zuletzt 0,75 kann insgesamt Geschossfläche mit 9.750 m² geschaffen werden.

Nimmt man nun rein hypothetisch einen Kaufpreis von z.B. 4,8 Millionen Euro an, so entfallen auf jeden einzelnen der 9.750 m² allein schon Grundstückskosten von ca. 492,00 Euro. Hinzu kommen noch die Erschließungskosten sowie die Kosten für Notar und Grundsteuer.

Allein hier kann jeder normal denkende Mensch die Falschheit der Grünen-Rechnung selbst identifizieren. 

Gleichzeitig spricht man in dieser Pressemitteilung an, dass sich der Großteil des freien Grundes in Freilassing in einer Hand befinde, und sich dieser Eigentümer mehr oder weniger einer Entwicklung dieser Grundstücke widersetzen würde. 

In einer Stadtratssitzung hat eine Grünen-Rätin in diesem Zusammenhang unmissverständlich festgestellt, dass man, wo man doch jetzt einen seriösen Investor habe, dieser “sinngemäß”, auch in seinen Bestrebungen geschützt und gefördert werden müsse. 

Dies ist ein unglaublicher Vorgang.

Wer die Stadtpolitik über die Jahr verfolgt, kommt unweigerlich zu der Erkenntnis, dass es in Bausachen in Freilassing eindeutig zweierlei Behandlungsmethoden gibt. 

Dass die Stadtführung in den letzten Jahrzehnten, wie in vielen anderen Kommunen auch, versäumt hat einen Grundstücks-Vorrat anzulegen, kann keinem Investor gleich welchen Namens zur Last gelegt werden. 

Die eigene politische Unfähigkeit allerdings, mit diesem einen Grundbesitzer einfach nur in ein sinnvolles Gespräch einzutreten, verhindert eine zielführende Lösung. Wobei den Grünen zuzugestehen ist, dass sie hier nicht die alleinigen Inkompetenten sind.

Eine zusätzliche Frage sei dann noch erlaubt. Haben sich die Freilassinger Grünen jemals bei dem von ihnen angegriffenen Grundeigentümer darüber erkundigt, ob jener seine bereits bestehende Sozialwohnungs-Bebauung nach Ablauf der Bindungsfrist wirtschaftlich auf maximalen Ertrag verwertet? Oder kann es sein, dass jene Wohnungen weiterhin im Sozialwohnungs-Kontext vermietet werden???

 

Verordnung für den Baumschutz

Die Freilassinger Grünen sind sich dann nicht zu schade, in Anbetracht der großen Anzahl alter Bäume welche mit ihren drei Stimmen der Kettensäge überantwortet worden sind, über eine Verordnung für den Baumschutz zu fabulieren.

Um die notwendige Anzahl der nachzupflanzenden Jung-Bäume um die im Kasten des Artikels genannte “Qualität” des Grüns für die folgenden Generationen zu erhalten, ist es keineswegs ausreichend, für einen 100-jährigen Baum einen einzigen kleinen Jung-Baum anzupflanzen. 

Um hier einen Überblick über die notwendigen Ersatzpflanzungen wegen dem geplanten und aufgrund vorhandener anderer Flächen völlig unnötigen Kahlschlag zu bekommen, sie folgende Seite empfohlen:

Nur ein Baum!?

 

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