Ein “Leuchtturmprojekt” – stimmt das?

Leuchtturmprojekt oder doch Städtebau von vorgestern?

Im Jahr 2020 wird der sogenannte “Matulusgarten” als “Leuchtturmprojekt” für Freilassing angepriesen.

Mit dem Begriff Leuchtturmprojekt wird ein “vorbildliches Vorhaben” bezeichnet, das neben dem “eigentlichen Zweck” auch “eine Signalwirkung” für zahlreiche Folgevorhaben haben soll.

In Zeiten von überhitzten Sommern trotz Vorhandensein anderer, zentrumsnaher Flächen wie auch im Widerspruch zum ISEK soll also ein in Teilen bis zu 160 Jahre altes biotopähnliches Gelände geopfert werden um ein “vorbildliches Vorhaben” zu bauen. Laut Definition stellt ein “Leuchtturmprojekt” sozusagen den Startschuss dar für zahlreiche Folgevorhaben. 

Diese Definition deckt sich sehr genau mit der Aussage des beteiligten österreichischen Bauträgers, wonach er uns Freilassinger schon “zeigen werde”, wie Architektur funktionieren würde.

Brauchen Städte und Gemeinden überhaupt Grünflächen? Oder ist der Grad der Verdichtung bzw. Nachverdichtung das einzige Maß?

Mittlerweile weiß auch der “normale” Bürger, dass sich eine Stadt ohne Grünflächen und Luftschneisen immer mehr aufheizt. Dies sorgt mittlerweile für erhebliche gesundheitliche Belastungen von Bürgerinnen und Bürgern. 

Dieses sorgt entgegen aller Werbesprüche von Planern, Kommunen und Bauträgern eben für viele, gesundheitliche Probleme, ganz sicher aber nicht für qualitativ hochwertiges Wohnen. Außer man bevorzugt einen Ausblick vom Fenster Richtung zubetoniertem Innenhof, vollgestellt mit Autos.

Über den obigen Schalter kommen Sie zu einer interdisziplinären Studie welche sich mit den Folgen des heutigen Städtebaus unter dem Opfer von Grünflächen in immensem Ausmaß befasst. 

Über diesen Schalter erreichen Sie Empfehlungen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), erstellt in Zusammenarbeit mit der WHO Regionalbüro Europa.

Angesprochen werden in diesem Papier ausdrücklich lokale Entscheidungsträger, Politiker und Behörden mit der Zuständigkeit für Stadtentwicklung, Soziales und öffentliche Gesundheit. 

Die Verknüpfungen zwischen Grünflächen und Gesundheit wurden in vielen Veröffentlichungen zusammenge-fasst (Hartig et al., 2014; WHO-Regionalbüro für Europa, 2016). Den Informationen in dieser Anleitung liegen die Schlussfolgerungen einer von der WHO einberufenen Sachverständigentagung zugrunde, bei der internationale Fachleute für die Gesundheit in Städten und für Grünflächen zusammenkamen, um praktische Aspekte von Maßnahmen für städtische Grünflächen zu erörtern. Ein umfassender fachlicher Bericht über die Sachverständi-gentagung ist ebenfalls verfügbar (WHO-Regionalbüro für Europa, 2017).
Diese Anleitung soll kommunale Entscheidungsträger und Praktiker dabei unterstützen, die zentralen Ergeb-nisse einer Sichtung der Forschungserkenntnisse und von Fallstudien aus der Praxis zu Maßnahmen für städ-tische Grünflächen in Konsequenzen für die Praxis umzusetzen. Außerdem werden die wichtigsten Lehren präsentiert und Aspekte hervorgehoben, die bei der Gestaltung städtischer Grünflächen zu berücksichtigen sind, um maximalen sozialen und gesundheitlichen Nutzen zu erreichen.
Die Anleitung bietet Informationen über städtische Grünflächen und ihren Nutzen (Abschnitt 4); allgemeine Überlegungen in Bezug auf Planung (Abschnitt 5) und Gestaltung (Abschnitt 6), Bürgerbeteiligung sowie die Einbeziehung von Interessengruppen (Abschnitt 7) und die Förderung der Nutzung (Abschnitt 8); sowie gewon-nene Erkenntnisse im Zusammenhang mit Monitoring und Evaluation (Abschnitt 9). In Abschnitt 10 werden potenzielle Risiken und Probleme beschrieben, die berücksichtigt und vermieden werden müssen. Abschnitt 11 enthält die zentralen Aussagen, hilfreiche Instrumente und weiterführende Literatur. Die letzte Seite beinhaltet eine kurze Erläuterung zum Bundesamt für Naturschutz (BfN) sowie die Auflistung der Quellenangaben.

Durch die Stiftung “DIE GRÜNE STADT” wurde ebenfalls eine Studie zur Verfügung gestellt. Auch diese sollten heutige Politiker in ihre Entscheidungen einbeziehen. 

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