Wo ist die Grenze zwischen Lobbyismus und Korruption?
“Das Thema Lobbyismus in der Politik ist seit der letzten Woche wieder in aller Munde. CDU-Jungstar Philipp Amthor steht im Kreuzfeuer der Kritik, nachdem der Spiegel mögliche Verwicklungen in eine Lobbyismus-Affäre aufdeckte. Daraufhin wurden Forderungen nach einem Lobby-Register für Politiker*innen laut. Wo verläuft Ihrer Meinung nach die Grenze zwischen Lobby-Arbeit und Korruption?”
Philipp Amthor - ein Einzelfall? Oder eher die Regel?
1992 wird Amthor geboren. Die alleinerziehende Mutter ermöglicht ihm mit den Großeltern Abitur und Studium der Rechtswissenschaften. Er hat die erste juristische Prüfung mit Prädikat abgeschlossen.
2017 zieht er mit 25 Jahren für die CDU über ein Direktmandat in den Bundestag ein.
Vor der katholischen Taufe 2019 legt man 2018 noch schnell die Jägerprüfung ab. Weil absolut erzkonservativ, gegen Gender-Mainstreaming, gegen Abtreibung und gegen die gleichgeschlechtliche Ehe ist, steigt man auch gleich noch in den Diözesanrat des Erzbistums Berlin auf.
Was hat das mit Freilassing zu tun? Nichts?!
Dies ist ganz einfach. Er, Philipp Amthor, sehr junger CDU-MdB, bundesweit aus dutzenden Talkshows im Fernsehen als “Obermoralist” bekannt, ist ein Paradebeispiel dafür, wie schmal der Grat zwischen ehrlich ausgeführtem Amt, Lobbyismus und nahezu komplett verwischter Grenze zur Korruption ist.
Er hat sage und schreibe nur drei Jahr im Amt gebraucht, um ausländischen Firmen die Türen zu höchsten Ministerämtern zu öffnen.
Er fühlt sich bestimmt nicht als gekauft.
So wird er es sehen.
Wie sehen es andere? Die Wählerinnen und Wähler? Man erhält keinen Lohn, aber 2817 Aktienoptionen…in die Zukunft gerichtet?
Wer das Thema vertiefen möchte, kann gerne auf spiegel.die oder auch anderen weltweit anerkannten Blättern nachlesen.
Was hat das mit Freilassing zu tun? Vielleicht doch ein klein wenig was?!
Man kann zum “Leuchtturmprojekt” stehen wie man will. Aber selbst für die in den letzten 21 Jahren Freilassinger Geschichte von Bürgermeister und Stadtverwaltung wie Teilen des Stadtrates provozierten Bürgerentscheide ist es ein Novum, dass sich ein Ex-Bürgermeister von seinem außerhalb Freilassings liegenden Wohnort noch in die Politik unserer Stadt einmischt. Zudem ist es ein Novum, dass ich DREI AMTIERENDE Grünen-Stadträte nicht zu schade sind, im Stile von Lobbyisten auch noch auf der Homepage des Investors Werbung für dieses Bauvorhaben zu machen.
Der fünfte im Bunde ist nicht mehr relevant, weil seit der “Katzengeschichte” auf Facebook nicht mehr ernst zu nehmen.
Was beinhaltet die Entscheidung vom 19.07.2020
Aufgrund des Auftritts der genannten Dame und der genannten Herren auf der Homepage des Investors kann der Wähler auch darüber entscheiden, ob es auch in Freilassing schon “amthort”……
Muss ich diesen Text jetzt so verstehen, dass gewählte Vertreter der Freilassinger Bürger auf der Homepage der Investoren Werbung machen für ein, von ihnen noch zu beschließendes Projekt???