Behauptungen und sog. “Fakten”

20200627 Werbebroschüre Matulusgarten - Fakt ISEK

Lenkungskreis ISEK und Matulusgarten

In der Werbebroschüre “Matulusgarten” vom 07.06.2020 wurde diese Gegenüberstellung Behauptung ./. Fakt erst an Stelle vier abgedruckt. Als “Fakt” wird in den Raum gestellt, dass die Lenkungsgruppe des ISEK die Bebauung eines Bereiches den das ISEK ausdrücklich von Bebauung ausgenommen hat, für gut befindet.

Wie kann es zu so einer Abweichung der Meinung Weniger in der Lenkungsgruppe vom gedruckten ISEK-Text kommen?

Wurde da vielleicht ein klein wenig “gelenkt?”

Kann man Vertrauen in die "Investoren-Fakten" haben?

Lenkungsgruppe ISEK - Keine Bedenken gegen Matulusgarten - 20200305 RTgB

Im Freilassinger Anzeiger vom 05.03.2020 wird berichtet, dass  Herr S., die Ergebnisse der Sitzung des Lenkungsausschusses vom 16.11.2019 zur Kenntnis gab.

Der fünfte und letzte Punkt bezog sich auf die Bebauung des Areals in der Nähe des Krankenhauses. Hierzu heißt es wörtlich zitiert:

„Die Lenkungsgruppe stellt fest, dass die Entwicklung an der Matulusstraße den Zielen des ISEK nicht widerspricht.“

Herr S. führte weiter aus, dass das Gelände bereits mit dem Schwesternwohnheim bebaut und daher für eine weitere Verdichtung geeignet sei. Auch Interessenskonflikte zwischen Patienten und künftigen Bewohnern habe man nicht erkennen können. Zudem
bestehe ohnehin Baurecht. − fre

Glaubwürdigkeit der "Investoren-Fakten"

Um die Glaubwürdigkeit der “Investoren-Fakten” neutral beurteilen zu können, ist es wohl sehr wichtig, die dem Stadtrat vortragende Person, Herrn S. näher zu betrachten:

Gibt es Interessenkonflikte?

Architekt: Herr S.

Bauherr: Habitat GmbH

Bauort: Fürstaller Gasse 36 – Salzburg

Architekt: Herr S.

Bauherr: Habitat GmbH

Bauort: Elisabethkai 58 – 60 – Salzburg

Die oben angeführten Projekte sind laut Quellenangabe:                                              1: Projektseite Fürstaller Gasse 36 – Salzburg                                                                2: Projektseite Motel One Mirabell – Salzburg                                                                 In beiden Fällen handelt es sich beim Bauherren um eine gewisse “Habitat Wohnbau GmbH”

Wer steht hinter der "Habitat Wohnbau GmbH"?

Fakt ist:

Eine Etappe auf dem Weg zum Ratsgebehren...

Die Bürgerinnen und Bürger von Freilassing sollten bei diesem “Leuchtturmprojekt” eines nicht vergessen. Der Stadtrat hat bisher in keiner Form sein eigenes “Ratsbegehren” vertreten. Möglich gemacht wurde dieses Ratsbegehren aber auch durch die Stellungnahme des ISEK-Lenkungsausschusses welche diametral andere Aussagen getroffen hat als diese bereits seit Jahren schriftlich im ISEK festgelegt sind. 

Glaubwürdigkeit dieses "Fakts" und auch der anderen "Fakten"

Fakt ist, dass es im ISEK-Lenkungsausschuss zu einer Meinungsbildung pro “Leuchtturmprojekt” Matulusgarten gekommen ist.

Fakt ist auch, dass diese Stellungnahme des ISEK-Lenkungsausschusses von einem Architekten vorgetragen wurde, der ganz offensichtlich in engerer Beziehung zu mindestens einem der Investoren steht.

"Den Gegnern ist kein Mittel zu billig!"

So titelt der Leserbrief des Herrn Bernhard Thomele ein paar Tage nach dem Vortrag seines Kollegen Herrn S. vor dem Freilassinger Stadtrat. Ja, Kollege. 

Interessant zu wissen ist hierbei auch, dass Herr Thomele vor langer Zeit auch mal in Diensten der Stadt stand ohne in der Verwaltung wirklich Fuß fassen zu können. 

Allerdings trägt sein Leserbrief durchaus dazu bei, seine eigene Überschrift, wonach den Gegnern kein Mittel zu “billig” sei, auf die Stadtverwaltung und die Investoren zurückfällt.

Mögen sich die Freilassinger Bürgerinnen und Bürger unter Kenntnis DIESER Fakten selbst eine Meinung darüber bilden, inwieweit auch die anderen “Fakten” der Investoren wirklich als eben solche zu werten sind.

Den Gegnern ist kein Mittel zu billig - 20200309 RTgB LB Thomele

2 Gedanken zu „Behauptungen und sog. “Fakten”“

  1. Liebe Frau Albrecht,
    Was sie auf ihrer Seite schreiben, fällt ja unter freie Meinungsäußerung, aber ich hätte mir von einer Stadträtin eine seriösere und besser recherchierte Herangehensweise erwartet. Ich bin 2011 als ehrenamtlicher Vertreter für den Bereich Wohnbau in das Gremium des Stadtentwicklungskonzeptes/ISEK von einer Bürgerversammlung demokratisch gewählt worden. Mit wenigen Ausnahmen präsentierte ich jährlich in dieser Funktion die in diesem Gremium gefassten Empfehlungen und stellt dies nicht meine Privatmeinung dar, sondern das was in intensiver Diskussion mit Verwaltung, Stadträten und den anderen ehrenamtlichen Bürgervertretern in den Isek-Sitzungen erarbeitet wurde . Diese Funktion habe ich übrigens inne, genau weil ich beruflich gut und erfolgreich Wohnbauarchitektur betreibe, und dies in freiberuflicher und unabhängiger Anwaltschaft für mehrere Bauträger, Genossenschaften und Kommunen. Ich gehe davon aus, dass sämtliche mit meinem Namen verbundenen Inhalte binnen 24 Stunden von Ihrer Seite entfernt werden.

    1. Sehr geehrter Herr S.,

      danke für Ihren öffentlichen Kommentar bzw. Beitrag. Ich gehe allerdings entsprechend dem Presserecht davon aus, dass Sie als langjähriges Lenkungsgruppenmitglied, und ebenso langjähriger Sprecher der Gruppe, als der Sie übrigens auch in der Tagespresse zitiert werden, als Person des öffentlichen Interesses gelten und Sie deshalb durchaus erwähnt werden dürfen. Allein schon deshalb, weil es sich beim sog. „Matulusgarten“ wohl ausdrücklich um eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse handelt. Dieses öffentliche Interesse wird allein schon durch den Bürgerentscheid zum Thema dokumentiert.

      Für die Bürgerinnen und Bürger von Freilassing sind die von Ihnen in Ihrem Kommentar ja selbst bestätigten Fakten also durchaus von Interesse in Hinblick auf deren Wahlentscheidung.

      Es liegt am ehemaligen Bürgermeister von Freilassing. Dieser hätte Ihnen wohl besser zu diesem Thema kein Rederecht einräumen dürfen. Ob hier ein Interessenkonflikt vorliegt mögen die mündigen Bürgerinnen und Bürger von Freilassing entscheiden.

      Julia Albrecht

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